Rückblick auf die Buchmesse Frankfurt und den BuCon 2014

Fassen wir uns kurz:

Schön war’s.

Etwas länger:

Freitag, Buchmesse Frankfurt

Stephan und ich waren auch in diesem Jahr wieder auf der herbstlichen Buchmesse in Frankfurt. Allerdings diesmal nur einen einzigen Tag – Freitag. Irgendwie muss man ja die Schreiberei und den Brotjob unter einen Hut bringen – und dank unseren jeweiligen Wohnentfernungen zu Frankfurt ist ein eintägiger Besuch machbar.

 

Wir haben uns also am späten Vormittag auf der Messe getroffen – am Heyne-Stand, wo wir dann dank steten Kollegen-Vorbeikommens prompt erstmal 2 Stunden festsaßen. Glücklichrweise gut Versorgt mit Kaffee und Schokolade aus den unerschöpflichen Beständen des freundlichen Randomhouse-Standpersonals. Und immerhin haben wir ja unter den überaus freundlichen Damen, die tapfer den Heyne-Stand durch die Messe bringen, beinahe so etwas wie Fans. Zumindest haben wir für sie weiland unsere allerallerersten „Orks-vs.-Zwerge“-Exemplare signiert. Das fühlt sich schon so lange her an …
Insgesamt haben wir jede Menge Leute getroffen, von Bernd Perplies über Christoph Hardebusch, Bernhard Hennen, Ju Honisch und Christoph Humberg sowie Andrea Bottlinger, die fleißig am Signieren von „Geek, Pray, Love“ waren, bis hin zu Henning Mützlitz, die Herren von Feder&Schwert oder Klaus Frick von Perry Rhodan. Von Buchbloggern, wie den beiden Benner-Damen vom Bücherfreaks-Blog und eine ganze Handvoll anderer.
Sogar unsere Lektorin Katherine ist uns über den Weg gelaufen – sie sah zumindest so aus, als hätte sie sich wieder von „Orks vs. Zwerge 3“ erholt. Sie hatte da ja schon ein hartes Päckchen zu stemmen, mit der aus unerfindlichen Gründen defekten Word-Datei des fertigen Manuskriptes.

Um ehrlich zu sein – wir haben es beinahe nicht aus der Halle 3 geschafft. Nur dank Silke, einer alten Studienfreundin von Tom und Buchbinder Wolfgang haben wir es dann doch noch in die Halle mit der finnischen Ausstellung geschafft. Das finnische Bier war bereits komplett alle – dafür wurde gerade eine Vodka-Bar aufgebaut, die für irgendeine Happy Hour gedacht war. Die sollte, wie wir später erfuhren, wohl erst eine halbe Stunde später eröffnet werden, aber bis sie den bereits vorbereiteten tisch wieder weggeräumt hatten, hatten wir unseren kostenlosen Vodka und Gin bereits abgestaubt.
Ganz ehrlich – das war in diesem Pavillon auch bitter nötig. War Brasilien im letzten Jahr schon … schlicht, so war es dieses Jahr (vermutlich original finnisch) geradezu … übersichtlich. Um das Wort ‚trist‘ zu vermeiden. Einziges Highlight war das Rondell mit den finnischen Büchern. Ich mag ja die finnische Absurdität von z.B. Aki Kaurismäki-Filmen, beknackte Kunstwerke in Film und Musik wie etwa die Leningrad-Cowboys oder völlig bekloppte finnische Metal-Bands oder Humppa-Combos – aber das hat mich noch lange nicht auf die finnische Comic-Szene vorbereitet. 20 Seiten des finnischen Comic-Almanachs und man hat das Gefühl, im Birkenwald ganz, ganz falche Pilze gegessen zu haben. ausgesprochen wortkarg, das Ganze, dafür mit Regenbögen flatulierenden nackten Männchen in tristen Großstädten. Und für die Kleinen natürlich meterweise die irren Tatu & Patu. Mein Sohn mag sie ja. Ich hoffe, er lässt es damit gut sein, was finnische Comics angeht. sonst komm ich bald nicht mehr mit.
Und wem das nicht reicht – es gibt auch schräge, finnische Kochbücher und unmengen von Fotokunstbänden, in denen dann z.B. akribisch Alltagsgegenstände in hochglanzoptik dokumentiert sind, mit denen finnische Jugendliche ihre Mitmenschen gemeuchelt haben.
Das ganze dann untermalt von einer launigen Lesung auf Finnisch – es war definitiv ein Erlebnis, das seinen Vodka wert war. 😉

Ach ja, in Halle 4 waren wir auch noch. Dort, wo die Papierleute und Buchhersteller saßen. Ganz ehrlich – es war traurig. Für Leute, die sich mit Schönem aus Papier und co beschäftigen, war es eine ausgesprochen triste, lieblose Halle. Brrr. Und für sowas verlangt die Messe allen Ernstes 52 Euro für eine Tageskarte?! Eigentlich eine Frechheit.

Und dann gab’s da auch noch ein Gespräch mit unserem Lektor, dieses Mal der Hauptgrund für unseren Messebesuch. Viel können wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht erzählen, aber: Es war ergiebig und erfolgreich. Und so, wie es aussieht, geht es weiter mit T.S. Orgel bei Heyne. Zur Abwechslung ohne Orks und ohne Zwerge, soviel können wir jetzt schon mal sagen. Alles weitere demnächst hier. 😉

Eigentlich fehlte diesmal auf der Messe nur einer – der Steenbergen Carsten. Es war richtig seltsam, ohne ihn über die Messe zu ziehen. abends allerdings war er dann doch da: Beim mittlerweile traditionellen Essen beim Chinesen (die dieses Mal mit der Reservierung auch fast alles richtig gemacht haben. Gut, sie hatten nur 12 statt 40 Plätze für uns bereit gehalten, aber hey – da kann man sich schon mal vertun … Dafür war das Essen gut und wir sind satt geworden. Mal wieder. Sogar Tom Finn. 😉
Danach gab’s noch eine wie immer tolle, gleichfalls schon traditionelle Party unter Kollegen, die eigentlich – wie immer – viel zu kurz war. Gegen drei Uhr morgens waren wir schließlich im Bett – schön in den Schlaf gelullt von Gitarrenklängen und mehr oder minder melodiösem Gesang der Geburtstagsparty in der Nachbarswohnung (und im Treppenhaus …). Und Räucherstäbchenduft. Lecker …

Samstag, Dreieich, Buchmesse Convention

Dann doch halbwegs ausgeruht und nach einem ordentlichen Frühstück lief das Steamtown-Trio Orgel/Steenbergen/Orgel dann im Bürgerhaus in Sprendlingen-Dreieich zum Pflichtprogramm Bucon auf. Im Grunde also wie der vortag – nur mit günstigerem und (in diesem Jahr eine Premiere!) besseren Essen und Bier, noch mehr autoren, noch mehr Buch- und Phantastik-Fans, noch mehr Buchbloggern und Rezensenten und in diesem Jahr mit einer deutlich vergrößerten Ausstellungsfläche.

Im Ernst, der Bucon hat sich dieses Jahr deutlich größer und professioneller präsentiert und wirkte das erste Mal, seit wir dorthin gehen, wie eine Großveranstaltung. Beeindruckend. Da haben wir doch glatt unseren Aufsteller dazugstellt. War übrigens gut, dass wir ihn gemacht hatten, denn es gab dieses Mal ebenfalls erstmals zwei Außenbereiche mit Leseorten (genannt „Deep Space“), die mit Sicherheit noch nicht alle Leute auf dem Schirm hatten.

In einem der beiden Räume hatten wir denn auch unsere Premierenlesung aus dem 3. Orks vs. Zwerge-Band „Der Schatz der Ahnen“. Ganz erfolgreich, denke ich, auch wenn wir weder einen gedruckten Roman, noch ein Dummy hatten. Aber es gibt ja Drucker.

Danach nochmal ein paar Stunden anregender Gespräche mit buchstäblich Dutzenden von Leuten, ein Belegexemplar vom Ulrich-Burger-Verlag (kein Buch von uns diesmal, nur ein von mir gestaltetes Cover für Stefan Lössls Novelle), ein signiertes Exemplar des neuesten Romans von Christiane Gref und ihrer Partnerin-in-Crime Meike Schwagmann und ein paar wertvolle Visitenkarten (wie der von Martin Stottmeister von „share-your-event.com„), bevor es zum offiziellen Höhepunkt des Abends ging. Nebenbei: Ich habe in diesem Jahr keine einzige Lesung mitbekommen. Fest eingeplant war Tom Finns, aber der hatte gewissermaßen Fahrzeugprobleme und deshalb seine eigene Lesung verpasst. Leider. Dann muss ich das wohl auf dem Dreieich-Con im November nachholen.

Jedenfalls folgte schließlich die mit Abstand hochprofessionellste Preisverleihung des deutschen Phantastik-Preises inklusive Multimediashow, letztmalig präsentiert (so sagte man mir zumindest) von Hermann Ritter & Mike Hillenbrand. Schade eigentlich. wir hätten ja gern nochmal einen Phantastikpreis von ihm entgegengenommen.

Ich zähle jetzt hier nicht alle Preisträger auf – wer genaueres über Gewinner und Platzierungen wissen möchte, kann sich HIER einen ausführlichen Überblick verschaffen – aber wir gratulieren auf jeden Fall allen ganz, ganz herzlich! Und zwei oder drei sind dabei, für die es uns doch ganz besonders freut, weil wir sie doch persönlich kennen und schätzen.. Da freut man sich einfach nochmal besonders, gell, Kuddel?

Nett war übrigens auch Tom Finns Überraschung über den Gewinn des Bucon-Ehrenpreises, der diesjährig erstmals vergeben wurde. Wir haben nur alle noch inständig gehofft, dass er die Nacht und Heimfahrt gut übersteht. Er hat sich ja schon ein wenig nach dem „Preis für’s Lebenswerk“ angehört – und den gibts ja bekanntlich ganz am Schluss. 😉

Danach noch ein nettes Essen mit Kollegen, damit man mit vollem Magen den nächtlichen Heimweg antreten konnte, auch da noch ein paar coole Leute kennengelernt – und dann war für dieses Jahr für uns Schluss.

Wie immer und dutzendfach schon auf der Messe und dem BuCon geäußert: Bis nachher*.

*“Nachher“ bedeutet traditionell „in Leipzig“. außer in Leipzig. Da bedeutet es „in Frankfurt“.