Buchmesse, BuCon und der Deutsche Phantastik Preis 2013

Das Wichtigste zuallererst:

Ja, wir waren auf der Buchmesse in Frankfurt – und ja, es war cool.

In diesem Jahr waren wir allerdings nur Freitags dort. Wie üblich mit unserem Autorenkollegen und Steamtown-partner-in-crime Carsten Steenbergen konnten wir mangels konkreter Termine die Messe wirklich in aller Ruhe genießen und in uns aufnehmen (letzteres gilt auch für die Currywurst aus dem Innenhof vor Halle 3. Ersteres in diesem Fall leider nicht wirklich. Obwohl wir uns angesichts des Preises jede Mühe gegeben haben).


Letztendlich haben wir uns aber hauptsächlich in Halle 3 herumgetrieben. Der Hörbuchbereich in Halle 4 hat dieses Jahr so wenig hergegeben, dass es tatsächlich traurig war – und die Präsentation des Gastlandes Brasilien war … tja, was war das eigentlich? Papp-Favelas (sollten sie die Armenviertel darstellen, oder die brutale Abholzung der Regenwälder für Wegwerfprodukte und Fast Food?), in denen verkopfte Altliteratenzitate als Zettelstapel standen, man mit Fitnessrädern gemächlich ein antiquiertes Brasilien erkunden konnte und Hängematten vor Monitoren, auf denen noch mehr verkopfte Literatenzitate in einem Tempo abliefen, das allenfalls komplett stoned als „zügig“ wahrzunehmen möglich gewesen wäre. Andererseits – vermutlich hätten sie bekifft wenigstens Sinn ergeben.

Nope, so haben wir uns eine dynamische, brodelnde Großnation nun wirklich nicht vorgestellt.

Vielleicht gab es doch mehr als nur den einen (Rassismus-)Grund, warum die meisten der eingeladenen, brasilianischen Autoren dankend abgelehnt haben.

Jedenfalls hatten wir einen wirklich angenehmen Tag mit den Kollegen, den Buchbloggern und Buchseitenbetreibern (wie Susanne von Literaturschock oder Karla Paul von Lovelybooks) und all den tollen Verlagsleuten, seien es die extrem netten Damen vom Heyne-Stand (die einen um Längen besseren Kaffee für uns hatten als die Messe-Restaurants) oder die Damen und Herren Lektoren der verschiedenen Verlage.
Außerdem haben wir von Heyne noch ganz fix unsere Autogrammkarten für unsere bevorstehende Lesung bekommen. Klasse, dass das noch geklappt hat! Und gleich so ein Stapel – meine Güte, da werden wir in den nächsten Wochen ordentlich was verteilen können. 😉

Kurz vor knapp und schon halb im Aufbruch hatten wir dann noch einen kleinen Termin mit unserem Lektor bei Heyne – extrem motivierend. Auch wenn ein kleines Herzensprojekt nun definitiv nicht bei Heyne landen wird. Was wir aber ehrlich gesagt auch nicht erwartet hatten (für Eingeweihte: Es geht um das Projekt, das wir damals, ganz am Anfang dieser ganzen Schreiberei-Sache, beim „Magischer-Bestseller“-Wettbewerb von Heyne eingereicht hatten und das nicht einmal die Vorrunde überstand. wir mögen es allerdings immer noch. aber es ist wohl nur was für Rollenspieler und eingefleischte Fantasyfans (und außerdem albern). Das heißt aber auch, dass wir jetzt damit weiter herumalbern können, wie wir wollen.

Danach ging’s wie üblich zum Chinesen und schließlich angenehm vollgefressen zum gemütlichen Umtrunk mit vielen, vielen Kollegen. Ein vorsichtiger Umtrunk übrigens., da am nächsten Tag schließlich Dreieich und der BuCon anstanden – und eine Lesung um 12.00 Uhr. Das sollte man nicht mit zuviel Restalkohol machen, wenn man, wie wir, noch nicht allzu geübt in solchen Dingen ist. Interessant war’s trotzdem. Allein die Gespräche über Fisch, teilrasierte, prächtige Uhus oder das Schreiben unter Alkoholeinfluss (bzw. den Mangel an Qualität, den das ergibt und die damit einhergehende Hochachtung für versierte Suff-Schreiber wie Bukowski oder Hemmingway). Insgesamt höchst inspirierend.

Samstag, Dreieich, BuCon

Wie gesagt, unsere Lesung stand um 12.00 Uhr an. Ein vergleichsweise früher Termin in einem vergleichsweise kleinen Raum, der wider Erwarten dann trotz der frühen Stunde gerammelt voll war. Und wie üblich haben wir uns erst einmal mehr schlecht als recht durch die Einführung improvisiert (wir müssen da wirklich mal noch ein wenig üben. Zur Not mit Stichwortzettel. wir geloben Besserung). Die Lesung danach lief sehr erfreulich – trotz meiner, Toms, erkältungsbedingter Verhaltenheit. Ich hätte natürlich, ganz orkisch, zwischendurch mal in die Eck … ach, lassen wir das.

Ihr wart ein tolles Publikum und habt an den richtigen Stellen gelacht. *g* Und das mit dem „miesen Witz, über den wirklich niemand lachen kann“ in der Bierszene, das war völlig unabsichtlich. Das ist uns erst während der Lesung selbst aufgefallen. Ehrlich! Kam aber gut. 😉

Und dank des tollen Publikums war die Fragerunde dann richtig entspannt und amüsant. Es ist trotzdem ein seltsames Gefühl, von tollen Autoren zu hören, sie seien Fans. Von uns. Komisch.

Danach wurde es für uns etwas entspannter – wir haben tatsächlich noch ein paar Bücher signiert und ein paar weitere unserer Autogrammkarten unter die Leute bringen können und uns dann die Lesung von Carsten angetan. Meine Güte, da sieht man dann mal, was wir alles noch lernen müssen, was professionelles Lesen angeht. Und wir alle müssen uns dann der Profiliga von Tom Finn, Bernhard Hennen und Co. geschlagen geben. Meine Güte, Tom, was hast du genommen?! Und wo kriegt man auch was davon? *g*
Das war grandios!

Und zwischendurch hatten wir unzählige nette Gespräche (wenn auch die meisten davon viel zu kurz) mit Unmengen netter Leute (die meisten davon nicht zu kurz). Und das Ganze ein wenig abgelenkt von der einen oder anderen Vorbereitung für den Abend, scheinbar entspannten Ablenkungskommentaren (jaja, es gibt Leute, die behaupten, es wäre ein offenes Geheimnis gewesen – aber ich vermute, das war es lange nicht für alle. Nicht nach den Reaktionen jetzt zu schließen) und dem wachsenden Bedürfnis nach etwas zu essen.
Randbemerkung: was war eigentlich mit dem Catering des Bürgerhauses diesmal los? Das war ja wohl … nennen wir es „absonderlich“! Man hielt es wohl nicht für nötig, auch nur das Licht anzumachen. Von Kaffeetassen oder gar Nahrungsmitteln (sieht man von lieblos fast-kalter Pizza in unappetitlichen Stücken ab) ganz abgesehen. Lesungen machen hungrig. Nervosität sowieso. Da besteht Nachbesserungsbedarf.

Nachgebessert wurde übrigens schon bei der technischen Aufmachung der Präsentation des …

Deutschen Phantastikpreis 2013

Zugegeben, es war noch immer keine gewaltige Multimediapräsentation mit Einspielern und kurzen Filmen, in denen die nicht anwesenden Gewinner (und der ebenfalls nicht anwesende Markus Heitz 😉 ) ihre kurzen Statements und Danksagungen bzw. Gratulationen loswerden konnten – aber wenn man Hermann Ritter und Mike Hillenbrand als Moderatoren hat, dann braucht man das nicht. Auch keine Jack-Black-Überraschungsauftritte als singender Wrestler im Spiderman-Kostüm. Obwohl das nett gewesen wäre.


Jedenfalls, um es kurz zu machen:

Ja, wir haben den deutschen Phantastik Preis in der Kategorie „Bestes deutschsprachiges Romandebüt“! 

 

 

Und nein, wir waren uns nicht sicher, bis wir die Benachrichtigung erhalten haben (was noch gar nicht so lange her ist).

Wir haben durchaus ganz ernsthaft in Betracht gezogen, dass Horus W. Odenthal oder Sabrina Qunai das Rennen machen. Beide haben ebenfalls eine verdientermaßen große Fanbasis – und wenn wir uns die doch gemischten Kritiken auf Amazon und anderswo angesehen haben, dann waren wir uns absolut nicht sicher, dass wir genug Fans haben würden, denen wir wichtig genug für eine Abstimmung in unserem Sinne sein würden.
Umso mehr freut es uns, dass Sabrina (die Tatsache, dass sie sich mal als unser Fan bezeichnet hat, macht uns etwas verlegen) und Horus sich Platz 2 und 3 erkämpft haben.
Und umso mehr freut es uns, dass wir es geschafft haben. Beziehungsweise, dass wir genug von euch begeistert haben, damit ihr es geschafft habt, uns dort hoch zu schicken. Auf die Bühne. Wo wir uns, wie versprochen, zum Löffel gemacht haben. Auch wenn man es angeblich nicht allzu sehr gemerkt hat: wir haben nahezu alles vergessen, was wir eigentlich sagen wollten (gut, Stephan weniger als ich, Tom. Ich hoffe nur, wir müssen das nächste Mal nicht wirklich Katzenbilder zeigen …).

Zum Beispiel haben wir es komplett verschludert, euch, den Lesern und wohl auch Fans, zu danken! Wirklich mal, das war ECHT Panne!

Und deshalb jetzt nachträglich, aber nicht weniger inbrünstig: Danke an euch, danke an alle, die für uns abgestimmt haben!

Besonders an die, die es getan haben, weil sie das Buch mochten.
Denn sind wir mal ehrlich – jeden der anderen Preise kann man immer noch mal gewinnen – aber „Bestes Debüt“, das geht eben nur einmal.

Die anderen werden wir uns aber jetzt auch mal vornehmen. Irgendwann. Schon, damit jeder von uns einen für’s Regal hat und das gute Stück nicht allein in die LEGO-Tonne muss. 😉

Einen besonderen Dank tatsächlich auch noch mal unseren Testlesern für Band 1 und Band 2 und allen voran unserer großartigen Lektorin Catherine Beck und dem nicht minder großartigen Projektverantwortlichen Lektor bei Heyne, Sebastian Pirling. Das muss mal gesagt werden. Ohne die ersteren wäre das Buch garantiert nicht so gut geworden und ohne letzteren wäre es überhaupt nicht geworden. 😉

 

 

Im Übrigen freuen wir uns auch für all die anderen Preisträger: Unseren Agenturkollegen Bernd Perplies, der die beste Kurzgeschichte (auch noch mit Steampunk!) eingeheimst hat, die beiden Vogts, die ebenfalls mit Steampunk den Besten Roman verbuchen durften, Alex „Captain Serenus“ Jahnke und Marcus Rauchfuß für das beste Sachbuch (und zum Dritten: Steampunk!) – Alex hat uns ja mit den Clockworkern damals schon wohlwollend in die Welt des Steampunk begleitet, als unser und Carstens Projekt Steamtown noch in den Kinderschuhen steckte. Oder „Das Schwarze Auge“ als beste Serie. Irgendwie gehören wir ja auch mit dazu, nachdem wir in diesem Jahr erst in der Myranor-Anthologie erschienen sind, mit der unser Weg in diese illustre Gesellschaft dank Carsten, Bernhard Hennen, Tom Finn und Karl-Heinz Witzko überhaupt begann. Und die Phantastik-Couch unter Eva Bergschneiders Leitung hat doch tatsächlich das dritte Mal in Folge den Preis für die beste Website gewonnen. Das freut mich, Tom, natürlich ebenfalls, auch wenn ich in diesem Jahr so gut wie gar nichts dazu beigetragen habe. Dazu haben mich die Orks und Zwerge viel zu sehr beschäftigt.

Gratulation auch an alle anderen (mich freut besonders auch der 2. Platz von Andrea Bottlinger und Christian Humberg beim Sachbuch. Ich mochte „Sorge dich nicht – beame!“ sehr. Und diese beiden Kollegen hätten es ohnehin verdient!). Eine genaue Auflistung aller Platzierungen findet ihr –> HIER. 

Und mehr Messefotos so schnell wie möglich –> HIER.

So, und jetzt schreiben wir weiter.

Bis demnächst.
Tom & Stephan